Clean Dopamine – Teil 5: Verzicht auf Unterhaltungsmedien

Nachdem ich den Konsum von ungesunder Nahrung stark verringern und eine Sportroutine installieren konnte, bin ich davon überzeugt, dass kalter Entzug, harte Strafen und tolle Belohnungen gute Methoden sind, um schlechte Angewohnheiten aus meinem Leben zu schaffen. Mit dieser Einstellung sage ich den Unterhaltungsmedien den Kampf an.

Mein größter Feind: Unterhaltungsmedien

Am Anfang der Serie Clean Dopamine habe ich schon erwähnt, dass ich schnell und fast unbemerkt in die Mediensucht hineingerutscht bin. Um es nochmal kurz zu erwähnen: Heute brauche ich Unterhaltungsmedien, wie Serien oder YouTube Videos, zu jeder Mahlzeit. Nach dem Essen höre ich jedoch selten auf, weil wenn ich schon vor der Flimmerkiste sitze, dann ist es ja auch nicht so schwierig die nächste Folge laufen zu lassen. Zumindest ist es leichter als meinen dicken Hintern hochzubekommen und etwas Produktives zu machen und genau so endet auch jeder Abend.

Unterhaltungsmedien bringen mir so gut wie gar nichts. Hin und wieder ein Grinsen, eine Träne, einen kleinen Schock oder einen kleinen Adrenalinschub. Und das alles auf die Kosten meiner begrenzten Lebenszeit. Ich sitze oder liege da und lasse mich manchmal für Stunden berieseln. In derselben Zeit hätte ich an meinen Zielen arbeiten können und wäre diesen heute um einiges näher oder hätte einige garantiert schon erreicht.

Wie schön doch die Vorstellung ist, dass ich mit einer alkoholfreien Pina Colada am Strand liege und im Wohlstand lebe, als immer noch Serien und YouTube Videos zu schauen und einem 9-5 Job nachzugehen, der eher ein 8-6 Job ist. Die Vorstellung mit dem Strand ist nicht mal so abwegig, wenn ich genauer darüber nachdenke.

Doch oft kommt es auch vor, dass ich Dokumentationen anschaue und es damit rechtfertige, dass ich etwas gelernt habe. Doch was genau habe ich gelernt? Brauche ich das Wissen, um meine Ziele zu erreichen, für meinen Beruf, für irgendwas? Wahrscheinlich nicht...

Die Zeit ist gekommen meiner größten Sucht den Garaus zu machen, und zwar für IMMER!

3 Wochen lang keine Unterhaltungsmedien

In den folgenden 21 Tagen darf ich Unterhaltungsmedien zwischen Montag und Freitag nicht konsumieren, jedoch mit produktiven Ausnahmen. Doch wenn man sich etwas verbietet, dann muss man genau wissen, was man sich da eigentlich verbietet? Ich möchte nicht wie bei der letzten 3-wöchigen Challenge zum Rechtsverdreher werden und Gesetzeslücken ausarbeiten, daher definiere ich möglichst genau, was Unterhaltungsmedien sind und stelle Regeln, Strafen und Belohnungen auf.

Unterhaltungsmedien:
- Serien, Filme und Dokumentationen
- YouTube, Netflix und weitere Videoplattformen
- Musik, Hörbücher, Podcasts und ähnliches
- Bücher, Comics, Fanfiction, etc.
- Videospiele jeglicher Art
- Lustige und unterhaltende Webseiten
- Soziale Netzwerke

Regeln:
- Es ist nicht erlaubt Unterhaltungsmedien, zwischen Montag und Freitag zu konsumieren
- An Samstagen und Sonntagen ist alles erlaubt
- Wenn die Medien für Schule, Studium, Präsentation, Weiterbildung und zum Erreichen von Zielen gebraucht werden, dann sind sie erlaubt
- Musik, Hörbücher, Podcasts und ähnliches darf nur gehört werden, wenn man dabei produktiv ist, also z.B. am Putzen ist
- Soziale Medien sind nur für die Kommunikation erlaubt und müssen auf 20 Minuten pro Tag reduziert werden (10 Minuten am Morgen und 10 Minuten am Abend)

Strafe:
- 1 Tag lang nur Brot essen und Wasser trinken

Belohnung:
- Eine professionelle Massage

Mit ein paar Freunden habe ich auch noch versucht zu definieren, was Unterhaltungsmedien eigentlich sind und was nicht. Hier unser Versuch:
- Du musst aktiv dabei sein und darfst dich nicht berieseln lassen, wie beim Schauen einer Serie
- Du musst dich konzentrieren. Wenn das Gehirn gefordert ist, dann ist es keine Unterhaltung
- Du hast ein Unterhaltungsmedium konsumiert, wenn du die Information nicht wiedergeben musst (z.B. für Präsentation)
- Wenn du etwas produzierst, dann ist es kein Konsum von Unterhaltung, wie z.B. Musik machen.
- Wenn du jedoch konsumierst, dann ist es Unterhaltung

Mit diesen Definitionen habe ich schon eine gute Vorstellung davon, was ich vermeiden muss und was ich als Alternative machen kann. Doch kamen uns auch noch ein paar Zweifel, weil die Definitionen nicht überall zutreffen. Sind z. B. Brettspiele Unterhaltungsmedien? Wir sind aktiv dabei und wir müssen uns meistens konzentrieren. Für diese Challenge möchte ich Brettspiele nicht als Unterhaltungsmedium zählen, weil der soziale Kontakt bei Brettspielen eher im Vordergrund steht und es hauptsächlich darum geht, seine Zeit nicht zu verschwenden und Alternativen zu finden.

Machst du auch diese Challenge? Dann wünsche ich dir viel Erfolg in den nächsten Wochen. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch diese Challenge überwältigende Erkenntnisse erlangen und in Zukunft so viel Zeit sparen werden, dass wir uns bald am Strand persönlich kennenlernen.

Hier geht es zu Clean Dopamine – Teil 6: Flucht vor Unterhaltungsmedien